In einer der schönsten Ecken Südpolens, wo die Gebirgsketten von Pieniny und Beskid Sdecki aneinander grenzen, liegt Szczawnica in dem malerischen Grajcarek-Tal auf der Höhe von 430 - 560 m ü.d.M. Die Ortschaft zählt zu den ältesten Kurorten in der Karpatengruppe, denn aus ihrem Namen ("Szczawa"" heißt ein Sauerwasser) geht hervor, dass ihre Mineralwässer schon seit Anfang an bekannt waren.
Die ersten Notizen über die Siedlung stammen aus dem Anfang des 15. Jh. und betreffen die Verschreibung durch Wadysaw Jagieo 400 Florine für Abraham aus Goszczyce, bei der zwei Szczawnicas, die obere und die untere, innerhalb der Czorsztyskie-Starostei erwähnt wurden.
Die Pfarrgemeinde von Szczawnica bestand seit der ersten Hälfte des 15. Jh. bis 1529, dann wurde sie als eine der wenigsten Pfarrgemeinden mit der Pfarrgemeinde in Krocienko affilliert. Trotzdem wurde auf der Stelle der ersten kleinen Kirche, die 1550 verbrannte, sofort ein Tempel gebaut, das sich bis 1892 erhalten hatte. Die gegenwärtige Kirche wurde 1882-1892 nach dem Projekt von S. Eliasz-Radzikowski gebaut.
Noch vor der ersten Teilung Polens wurden die königlichen Güter der Czorsztyskie-Starostei im Jahre 1770 durch Österreich annektiert. 1811 wurde die Starostei durch die österreichische Regierung endgültig liquidiert, und ihre Güter wurden an private Leute verkauft.

Damals wurde ein Groteil des Landes von Szczawnica an Kleinbauer ausverkauft, der Rest kaufte 1820 Jan Kutschera, der Bürger von Spisz. Mit der Tätigkeit von Jan Kutschera ist das Errichten der ersten, einfachen Kurhäuser, einiger Häuser für Kurgäste und der Holzverkleidung der Mineralwasserquelle sowie das Anlegen des Parks (später der Oberpark) verbunden. Leider brachte ihm der Kurort keine erwarteten Erträge, deshalb verkaufte er 1828 das Landgut mit der Quelle und Kurhäusern an Józefina Szalayowa aus Kamienica, bei der er verschuldet war.
Unter der 10-jährigen Verwaltung von Józefina und ihr Mann Józef Szalay wurden in Szczawnica ein großes Gebäude - das Pensionat, auch Burg genannt - sowie eine klassizistische Pergola über der Hauptquelle errichtet und der Park wurde vegrössert. Die vollständige Entwicklung seit 1839 bedankt das Heilbad aber der Tätigkeit ihres Sohns Józef, welcher der eigentliche Erbauer des Kurorts Szczawnica war. Er baute die ersten Kurbäder, neue Landhäuser und Pensionen (aus dieser Zeit stammen mehrere Gebäude am Dietel-Platz) und gab den neuentdeckten Quellen ihre architektonische Umrahmung: Magdalena-, Waleria-, Jan Szymon-, Helena- und Aniela-Quelle (die zwei letzten tragen jetzt den Namen Wanda-Quelle). Durch Einführen von interessanten Baum- und Straucharten entwickelte und modernisierte er den Oberpark. Von ihm wurde die Quellenkapelle gebaut und mit Kirchengeräten sowie dem eigenhändig gemalten Bild Madonna mit Kind ausgerüstet. Er malte auch (nach Tradition) die ersten Wappen der Familien aus Szczawnica; ihre Kopien sind bis heute in den Häusern der Gebirgsbewohner (Unter dem Herz, Unter dem Drachen, Unter dem Papagei) zu bewundern. Von ihm wurden die Zeichnungen von Pieniny und Szczawnica gemacht und 1858 in dem Album über Szczawnica herausgegeben. Er führte selbst die ersten Wildflussfahrten über Dunajec-Flu. Hervorragende Leute der Epoche waren seine Freunde und wurden von ihm nach Szczawnica eingeladen.

Józef Szalay starb 1876; testamentarich verschrieb er das Heilbad der Akademie der Wissenschaft (Akademia Umiejtnoci) in Krakau. Durch die Akademie wurden weitere Änderungen eingeführt. 1880-1884 wurde ein Gasthaus gebaut (verbrannt 1962), der Park in Ordnung gebracht, der Bau der von Józef Szalay angefangenen Strasse durch Pieniny zum Roten Kloster beendet. Finanzielle Probleme und organisatorische Schwierigkeiten zwangen aber die AU, Szczawnica im Jahre 1909 dem Adam Stadnicki aus Nawojowa zu verkaufen. Die Tätigkeit von Stadnicki fiel im Prinzip auf die Jahre zwischen den zwei Weltkriegen, aber noch vor dem Ersten Weltkrieg waren Ergebnisse seiner guten Wirtschaft sichtbar. Der Groteil von Kurhäusern wurde renoviert, neue Quellen wurden abgefangen und der Oberpark wurde um Gebiete der Bergwiesen erweitert.

Die stärkste Entwicklung fiel aber auf die dreiigen Jahre: 1933-1936 wurde das Inhalatorium (mit den ersten in Polen pneumatischen Kammern ausgestattet) gebaut, 1938 wurde die Pension Modrzewie (Lärche) errichtet, 1935 fing man mit der Elektrifizierung und 1937 mit der Kanalisierung des Kurorts an. Die ehrgeizigen Pläne des Verwalters wurden leider durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen.

Während der Okkupation hatten die Deutschen eine starke Unterstützung seitens Gestapo, Grenzschutz, Deutscher Gendarmerie und Kripo. Verhaftungen, Todesurteile, Transporte zu Zwangsarbeiten, Exterminnation der Juden betrafen die ganze Gemeinschaft von Szczawnica. Der Terror des Okkupanten mobilisierte die Gebirgsbewohner zur starken Gegenaktion. Es wurden die Beförderungen organisiert und die Kuriertätigkeit entwickelt, man nahm an dem Partisanenkampf von Armia Krajowa AK teil und kämpfte in allen Formationen an den Fronten von kämpfendem Europa. Während der Okkupation war der Kurort für Polen nicht tätig.
Szczawnica wurde am 18. Januar 1945 befreit. Das erste Badesaison wurde bereits im Sommer des Jahres eröffnet. Am 18. März 1948 ging der Kurort Szczawnica gemä Verordnung des Gesundheitsministers in das Eigentum des Staates über. Stadtrechte wurden der Ortschaft am 18. Juli 1962 verliehen.

 

 
   
   
   
   
 
 
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